FAQ zuSmart Metering

Fragen und Antworten zu Smart Metering

Was ist Smart Metering?

Smart Meter sind digitale Zähler für Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme. Ihr Unterschied zu herkömmlichen Zählern liegt in einer integrierten Kommunikationsschnittstelle. Diese Schnittstelle ermöglicht die automatische Übertragung des Zählerstands und die Erstellung einer sicheren und transparenten Rechnung für alle Beteiligten. Die automatisierte, digitale Übertragung erlaubt es, Verbrauchsinformationen für die Kunden aus den Zählerständen zu generieren. Mithilfe dieser Informationen können die Kunden genau erkennen, wo noch Potenziale zur Energie- und Wassereinsparung liegen. Darüber hinaus bietet eine theoretisch stundengenaue Abrechnung die Möglichkeit, zeitabhängige Tarife (z.B. "Nachtstrom" oder "Wochenendstrom") zu nutzen und dadurch zusätzlich zu sparen.

Gibt es gesetzliche Rahmenbedingungen für Smart Metering?

Ja, es gibt Vorschriften bezüglich des Einsatzes von Smart-Meter-Technologie. Derzeit schreibt der Gesetzgeber vor, dass Smart-Meter-Technik in Neubauten, bei Kernsanierungen, bei Großverbrauchern mit einem Verbrauch von über 6.000 kWh pro Jahr und bei größeren Einspeiseanlagen mit einer Leistung von über 7 kW gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz eingesetzt werden soll. Allerdings ist es eine Voraussetzung, dass die Technologie am Markt verfügbar ist und den gesetzlichen Datenschutzbestimmungen des Bundesministeriums für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entspricht. Derzeit ist dies noch nicht der Fall und aufgrund organisatorischer Gründe auf Bundesebene und den Produktentwicklungszyklen der Zählerindustrie wird dies auch nicht vor Ende 2013 erwartet. Zusätzlich wird eine bundesweite Wirtschaftlichkeitsprüfung darüber entscheiden, ob eine flächendeckende Nutzung von Smart-Meter-Technologie sinnvoll ist.

Wenn Smart Metering Funktechnik verwendet, wie sieht es mit der Strahlenbelastung aus?

Die Funkstrahlenbelastung innerhalb des Hauses ist vergleichbar mit der von drahtlosen Babyphonen oder Wetterstationen. Die Intensität der Funkstrahlung ist hundertmal geringer als die eines Handys. Sollte eine Übertragung per DSL, Glasfaserkabel usw. nicht möglich sein, wird gegebenenfalls auch auf GSM-Technologie zurückgegriffen (entspricht der Handyfunktechnik).

Besteht Gefahr, dass meine Verbrauchsdaten durch Daten-Hacker abgefangen werden können?

Die Daten werden gemäß den anerkannten Regeln der Technik verschlüsselt und sicher übertragen, um sicherzustellen, dass sie vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Ein Schutzprofil für Smart-Meter-Systeme, das vom Bundesministerium für die Sicherheit in der Informationstechnik definiert wurde, trägt unter anderem dazu bei.

Wie lange werden meine Daten bei der BELKAW gespeichert?

Bei der BELKAW werden personenbezogene Daten grundsätzlich nach dem Minimal-Prinzip gespeichert, was bedeutet, dass nur so viele Daten wie nötig und so wenig wie möglich gespeichert werden. Die Speicherdauer richtet sich dabei nach unseren allgemeinen Vorgaben für die Datenspeicherung zu Geschäftszwecken, beispielsweise für rückwirkende Abrechnungen oder Rechnungskorrekturen.

Werde ich jetzt zum gläsernen Kunden?

Nein, wir übermitteln nur die für unsere geschäftlichen Zwecke erforderlichen Daten, wie es das Bundesdatenschutzgesetz vorschreibt. Unser Handeln basiert auf dem Grundsatz: "So wenig Daten wie möglich, so viele Daten wie nötig". Die BELKAW erfasst lediglich einen Zählerstand pro Monat, es sei denn, der Kunde wünscht eine detailliertere Auswertung. Dieser anonymisierte Monatszählerstand wird in einem Daten-Management-System gespeichert. Die Verknüpfung zum Kunden erfolgt ausschließlich im Abrechnungssystem. Ohne eine spezielle Vertragsvereinbarung enthält das Abrechnungssystem maximal einen Zählerstand pro Monat. Diese Daten werden gemäß den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Buchführung gespeichert und archiviert.

Ist für interessierte BELKAW-Kunden bereits jetzt ein nachträglicher Einbau in Bestandsimmobilien möglich?

Im Allgemeinen unterliegt die Einführung der neuen Zählertechnik einer bundesweiten Wirtschaftlichkeitsprüfung. Anschließend entscheidet die Politik, welche Kundengruppen mit Smart Metern ausgestattet werden. Kunden, die bereits jetzt von den Vorteilen der neuen Zählertechnik profitieren möchten, bietet BELKAW die CleverWeb-Option an. Dabei prüfen wir Anfragen unserer Kunden auf technische Machbarkeit und setzen sie um, sofern möglich.

Wie hoch sind die Kosten für Bereitstellung und Installation des Zählers?

Die Bereitstellung und Installation des Zählers im Rahmen einer regulierten Ausbringung (z.B. gesetzliche Bestimmungen) oder auf Initiative der BELKAW verursacht für Sie grundsätzlich keine zusätzlichen Kosten. Die Grundgebühr Ihres Strom-/Gasliefervertrages enthält bereits Kostenumlagen für Zähler, Messung und Abrechnung. Wenn Sie vorab an einem Smart Meter interessiert sind, wird im Rahmen der CleverWeb-Option eine einmalige Installationsgebühr für den zusätzlichen Aufwand sowie ein etwas erhöhter Grundpreis für den Betrieb des Systems erhoben. Später werden Ihnen dann verschiedene weitere kostenpflichtige Servicepakete angeboten.

Wird ein Internetanschluss in der Wohnung benötigt?

Um die Daten an die BELKAW zu übertragen, ist kein Internetanschluss erforderlich. Wenn Sie jedoch Ihre Verbrauchswerte beispielsweise im Rahmen unserer CleverWeb-Option auf unserer Website oder auf Ihrem Smartphone einsehen möchten, benötigen Sie eine entsprechende Verbindung zum World Wide Web, beispielsweise durch NetCologne.

Wie sieht der Smart Meter aus, wie groß ist er?

Im Allgemeinen passen die neuen Zähler immer an die Stelle der bisherigen Zähler und sind ungefähr genauso groß. Der Gaszähler wird zunächst genauso aussehen wie der bisherige Zähler, aber in Zukunft können dort auch kleinere, elektronische Zähler eingesetzt werden. Der neue Wasserzähler wird wahrscheinlich etwas höher sein als der bisherige Zähler. Zusätzlich zum eigentlichen Zähler wird jedoch pro Gebäude noch mindestens ein sogenanntes Gateway oder auch "Datensammler" installiert, das die Datenübertragung an die BELKAW übernimmt. Normalerweise findet das Gateway im Zählerschrank Platz.

Wann kommt die neue Technik endgültig zum Einsatz?

Der umfassende Einsatz hängt wesentlich von einer bundesweiten Wirtschaftlichkeitsprüfung ab, deren Ergebnisse für 2013 erwartet werden, sowie von der Verfügbarkeit gesetzeskonformer Technologie. Auch die BELKAW wird ihre Pläne zur Einführung von Smart-Meter-Technologie von diesen Faktoren abhängig machen.

Ich bin Vermieter/Verwalter. Kann ich mit Hilfe von Smart Metering jetzt den Verbrauch meiner Mieter kontrollieren?

Leider nein. Der Kunde muss selbst die Möglichkeiten zur Verbrauchskontrolle, wie Display, App oder Internetportal bei der jeweiligen Verbrauchsstelle beantragen. Nur er kann seinen eigenen Verbrauch einsehen. Als Hausverwalter oder -vermieter können Sie lediglich die Zähler für den allgemeinen Gebäudeverbrauch umrüsten lassen und einsehen.

Wie hoch ist der Eigenverbrauch der Smart-Meter-Technik? Muss ich den Verbrauch der Geräte selbst zahlen?

Die Smart-Meter-Zähler und das Gateway beziehen die benötigte Energie nicht über Ihre Verbrauchsstelle, sondern greifen sie vor der Messung Ihres Anschlusses ab. Dadurch entstehen für Sie keine zusätzlichen Stromkosten. Wenn Sie Ihren Verbrauch über unser Internetportal oder ein Energiedisplay kontrollieren möchten, fallen selbstverständlich die üblichen Verbräuche für den Betrieb von PC oder Batterie an.

Kann ich mit Smart Metering den tatsächlichen Verbrauch einzelner Haushaltsgeräte oder Vorgänge bestimmen?

Moderne Smart-Meter-Systeme sind darauf ausgerichtet, den Gesamtverbrauch des Haushalts zu erfassen und dem Kunden zu visualisieren. Bei BELKAW können Sie auf Wunsch Ihre Verbrauchsdaten in 15-Minuten-Intervallen (Strom) oder Stundenintervallen (Gas und Wasser) erhalten. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, durch aufmerksame Beobachtung zumindest den Verbrauch von größeren Geräten wie dem Herd, der Wasch- oder Spülmaschine oder auch beispielsweise dem letzten Saunagang zu ermitteln.

Muss für den Einbau des Smart Meters oder des Displays gebohrt werden oder werden dadurch große Veränderungen innerhalb des Hauses oder der Wohnung vorgenommen?

In der Regel sind keine baulichen Veränderungen an der Hausanlage erforderlich, um die neuen Zähler zu installieren. Wir fügen lediglich den zentralen Datensammler (Gateway) hinzu. Sollten dennoch Anpassungen erforderlich sein, werden wir diese mit Ihnen besprechen.

Wo wird der Smart Meter angebracht?

Der neue Zähler wird in die vorhandene Hausinstallation anstelle des bisherigen Zählers eingebaut. Es ist keine Anpassung der Anlage erforderlich. Sollten Adapter benötigt werden, werden diese von uns bereitgestellt. In der Regel passt auch das Gateway oder der Datensammler noch in den Zählerschrank.

Wenn ich meine hausinterne Elektroanlage in Kürze umbauen lasse, muss ich dabei auf irgendetwas achten?

Für die "Intelligenten Zähler" gelten keine zusätzlichen Anforderungen an die Kundenanlage vor Ort. Es ist weiterhin erforderlich, dass Ihre Anlage den aktuellen technischen Vorschriften entspricht und die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) eingehalten werden.

Sind die jetzt einzubauenden elektronischen Haushaltszähler 'Smart-Metering fähig' oder müssen sie später gegen andere ausgetauscht werden?

Die derzeit verwendeten elektronischen Haushaltszähler sind im Grunde genommen für Smart-Metering geeignet, entsprechen jedoch oft noch nicht den sich entwickelnden gesetzlichen Anforderungen. Daher müssen wir die Zähler in der Regel im Rahmen einer Smart-Meter-Installation austauschen. Dies ist jedoch für Sie kostenneutral.

Wird es neue Tarife geben und was kann man sparen?

Smart Metering ermöglicht es, dem Kunden eine Abrechnung nicht nur auf Basis seines Jahresgesamtverbrauchs zu erstellen, sondern theoretisch beliebig kleine Zeitintervalle abzurechnen und auch unterschiedlich zu bepreisen. Unsere CleverWeb-Option bietet beispielsweise bereits einen Zwei-Zeitzonen-Tarif an, der mit unterschiedlichen Arbeitspreisen in den beiden Zeitzonen abgerechnet wird. In Zukunft ist es auch denkbar, den Strompreis nicht nur von der Tageszeit, sondern auch von Lastschwellen oder der Einspeisemenge erneuerbarer Energien ins Stromnetz abhängig zu machen. Auf diese Weise haben unsere Kunden die Möglichkeit, direkt am Markt der Strompreise teilzunehmen. Das Einsparpotenzial hängt dabei immer vom individuellen Verhalten des Verbrauchers ab. Die Höhe des Strompreises wird in Zukunft immer stärker von einer optimalen Netzauslastung abhängig sein.