Zukunftswald – Zweite Pflanzkampagne in Lindlar gestartet

Foto: (v.l.) Klaus Henninger (BELKAW-Geschäftsführer), Moritz Volkmann (Wald und Holz NRW), Konstantin Blome (Jagdpächter), Achim Südmeier (RheinEnergie-Vorstand), Gerhard Naendrup (Schutz-gemeinschaft Deutscher Wald), Anna-Maria Kamp (Leiterin Forst-betriebsbezirk Lindlar), Dr. Georg Ludwig (Bürgermeister Lindlar)

In Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der RheinEnergie pflanzen wir in Kürten und Lindlar bis 2025 mehr als 60.000 Bäume. Mit diesem insgesamt 16 Hektar großen „Zukunftswald im Bergischen Land“ leisten unsere Partner und wir einen Beitrag zur Wiederaufforstung der deutschen Mittelgebirgswälder, die in den vergangenen Jahren arg geschädigt wurden.

Nun hat in Lindlar die zweite Pflanzkampagne begonnen. Dort und in anderen Flurstücken des Forstbezirks pflanzen Waldarbeiter auf knapp fünf Hektar rund 17.000 Bäume, die einen Temperaturanstieg von 1,5 bis 2° Celsius verkraften können. Dort werden vor allem heimische Arten wie Traubeneiche, Rotbuche und Weißtanne gesetzt.

Grünes Labor

„Es geht nicht darum, einfach neue Bäume zu pflanzen, sondern Arten, die künftigen Umweltanforderungen besser gewachsen sind“, sagt die zuständige Revierförsterin Anna-Maria Kamp. Bisher prägen vielerorts Fichten das Landschaftsbild im Bergischen Land. Trockenperioden können diese flachwurzelnden Nadelgehölze jedoch nur schlecht überstehen. Und einmal geschwächt, sind sie leichte Beute für den Borkenkäfer. Rund 35.000 Hektar sind derzeit be-troffen.

In Kürten, dem mit rund 46.000 Bäumen auf gut elf Hektar größeren der beiden Abschnitte, werden seit Januar mit amerikanischen Roteichen, Atlaszedern, japanischen Lärchen und Redwoods vor allem Bäume gesetzt, die bei uns bislang nicht heimisch sind, dafür aber selbst dann überleben, wenn die Durchschnittstemperaturen um mehr als 2° Celsius steigen sollten.

Gezielte Neuansiedlung

„Diese ‚Assisted Migration‘, also die vom Menschen gezielt beeinflusste Ansiedlung bislang ortsfremder Arten, wird wissenschaftlich begleitet“, sagt Gerhard Naendrup von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Das sei ein entscheidender Aspekt des gesamten Projekts, „denn so gewinnen wir wichtige grundlegende Erkenntnisse zur Standorttauglichkeit und ökologischen Verträglichkeit wärme- und trockentoleranter Arten, die auch für Klimaschutzprojekte in anderen Regionen genutzt werden können.“

„Für uns als Energiedienstleister und -versorger sind wissenschaftliche Erkenntnisse und Neuerungen ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit“; sagt RheinEnergieVorstand Achim Südmeier. „Darum war uns bei der Förderung des Projekts der Forschungsaspekt besonders wichtig, um Fakten zur Neu- und Wiederaufforstung auch anderer Gegenden liefern zu können.“

„Auch wir haben uns gerne an dem Projekt beteiligt“, sagt BELKAW-Geschäftsführer Klaus Henninger. „Denn wir versorgen seit mehr als hundert Jahren das Bergische Land nicht nur mit Energie, sondern auch mit Trinkwasser. Daher wissen wir aus Erfahrung sehr gut, wie wichtig Bäume sowohl zur CO2-Reduktion als auch zum Schutz unserer Wasser-Ressourcen sind.“

Gemeinsame Aufgabe

Ihn freue besonders, sagt Henninger, dass dank des starken Partners RheinEnergie sehr viel mehr Bäume gepflanzt werden können, als es sein Unternehmen allein hätte finanzieren können. Für Südmeier – der mit der RheinEnergie auch den größten privaten Waldbesitzer Kölns vertritt – ist dieses Engagement naheliegend: Ein gesunder Wald trage wesentlich zum Klimaschutz bei. „Und Klimaschutz endet nicht an Gemeindegrenzen.“

Als im Frühjahr die ersten Bäume des Zukunftswalds im Bergischen Land gesetzt wurden, freute sich der damals für Kürten zuständige Revierförster Raik Gröning, „endlich wieder Bäume pflanzen zu können, statt immer nur abgestorbene Fichten zu fällen.“ Seiner Kollegin Anna-Maria Kamp geht es ebenso. Und wie Gröning hofft auch sie, dass bundesweit möglichst viele Firmen dem Beispiel von RheinEnergie und BELKAW folgen mögen.